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Inhalt


Allgemeiner Aufbau:

  1. Gitter der negativen Platte
  2. Gewellter, mikroporöser Scheider
  3. Positive Platte
  4. Negative Platte
  5. Anschlußpole der Platten
  6. Polbrücke
  7. Plattenstapel
  8. Plattenpacket einer Zelle
  9. Zellenverbinder
  10. Befestigungsleiste
  11. Gehäuse
  12. Verschlußstopfen
  13. Endpol

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Positive Platte:

  • wirksame Masse Bleidioxid PbO2 wird auf elektrochemischem Wege  (Formation, anodische Reaktion) aus Blei, Bleiglätte (PbO) und  Mennige (Pb3O4) hergestellt. Bleidioxid hat eine schwarzbraune Farbe.
  • Aufbau der Platte als Großoberflächen-, Panzer- oder Gitterplatte. Bei Starterbatterien meist als Gitterplatte. Dazu wird ein Gitter aus Hartblei  (Blei-Antimon-Legierung) mit einer Paste aus Bleioxiden bestrichen und diese durch Formation in PbO2 gewandelt.

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Negative Platte:

  • wirksame Masse ist fein verteiltes schwammiges Blei. Das Schwammblei entsteht durch katodische Reaktion von Bleiverbindungen.
  • Aufbau als Kastenplatte oder Gitterplatte.

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Separation:

    Um Kurzschlüsse zu verhindern werden die Platten mit mikroporösen Scheidern getrennt. Üblich sind gerippte oder gewellte Gummi- oder Kunststoffscheider. Bei Starterbatterien ist die Einfachseparation üblich.

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Elektrolyt: Grafik groß darstellen

    Als Elektrolyt wird verdünnte Schwefelsäure (H2SO4) mit einer Dichte von 1.26-1.28 (~38%ig) verwendet (Gelbatterien nutzen zum Teil etwas höhere Dichten). Die Säureleitfähigkeit liegt damit im Bereich des Maximalwerts und greift das Plattenmaterial chemisch nicht an. Reines Blei wird von starker Schwefelsäure rein chemisch in Bleisulfat verwandelt, von schwacher jedoch nicht. Die rein chemische Reaktion beginnt bei einer Säuredichte von 1.3 bis 1.35. Bleidioxid wird weder von schwacher, noch von starker Schwefelsäure angegriffen, nur von konzentrierter.
    Achtung: Batteriesäure ist stark ätzend und hinterläßt nette Löcher in den Klamotten. Säurespritzer auf Haut oder Klamotten sofort mit viel klarem Wasser abwaschen. Bei Spritzern in die Augen (besser sollte man eine Schutzbrille tragen) ebenfalls sofort mit sehr viel Wasser auswaschen und schnellstens einen Augenarzt aufsuchen.

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Ruhespannung der Zellen:

    Die Ruhespannung hängt von der Dichte der Säure ab. Als Faustregel gilt: Die Ruhespannung ist die Dichte der Säure + 0.84 Volt. Bei einer Säuredichte von 1.26 liefert die Zelle also 1.26 + 0.84 = 2.1 Volt. Eine voll geladene 12 V-Batterie hat also eine Ruhespannung von 12.6 V (1.26) bis 12.7 V (1.28). Eine leere Batterie hat eine Säuredichte von ca. 1.1 und liefert etwa eine Ruhespannung von 11.8 V (hier stimmt es nicht ganz mit der Faustformel überein).
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Chemische Umwandlungen beim Entladen:

  • Positive Platte: PbO2 + (2H+ + SO4--) + 2 H+ + 2 e- ==> PbSO4 + 2 H2O

  • Bleidioxid und Schwefelsäure werden also unter Aufnahme von 2 Elektronen in Bleisulfat und Wasser verwandelt.
     
  • Negative Platte: Pb + (2H+ + SO4--) ==> PbSO4 + 2H+ + 2 e-

  • Das Schwammblei wird unter Aufnahme von Säure in Bleisulfat gewandelt und gibt zwei Elektronen ab.

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Chemische Umwandlungen beim Laden:

    Beim Laden werden die Vorgänge umgedreht: also
  • positive Platte: PbSO4 + 2 H2O ==> PbO2 + (2H+ + SO4--) + 2 H+ + 2 e-
  • negative Platte: PbSO4 + 2 H+ + 2 e- ==> (2H+ + SO4--) + Pb

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Physikalische Vorgänge bei Laden und Entladen: Grafik groß darstellen

    Die wirksame Masse der Platten besteht aus einzelnen, miteinander verketteten Körnchen, zwischen denen sich Hohlräume (Poren) befinden. In der negativen Platte sind auch inerte Partikel eingelagert, die die Schwammbleikörnchen voneinander trennen. Nur die Säure, die sich in diesen Poren befindet trägt zur elektrochemischen Umwandlung bei. Sie wird als innere Säure bezeichnet. Der Dichteausgleich zwischen innerer und äußerer Säure geschieht durch Diffusion und ist daher stark Temperaturabhängig. Die Grafik zeigt die Temperaturabhängigkeit der Säureviskosität für verschiedenen Säuredichten.
    Sowohl an der positiven, als auch an der negativen Platte entsteht Bleisulfat. Da Bleisulfat ein Isolator ist, kann nicht die gesamte wirksame Masse ungewandelt werden. Bleisulfat hat zudem ca. das eineinhalbfache Volumen von Bleidioxid und das dreifache des Bleischwamms! Daher setzen sich die Poren bei der Entladung zu und behinderen den Säureausgleich. Bei Tiefentladung kann der Volumenzuwachs sogar so groß werden, daß sich die Platten krümmen und zerbröseln oder sie Separation beschädigen => Exitus der Batterie!

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Kapazität:

    Wird in Amperestunden (Ah) gemessen und gibt die Ladung an, die ein Akku bei Entladung mit konstantem Strom bis zum Erreichen einer vorgegebenen Spannung (Entladeschlußspannung) in bestimmter Zeit abgeben kann. Die Kapazität ist nicht konstant! sondern von der Temperatur und der Höhe des Stroms abhängig. So ist die Kapazität ca doppelt so hoch, wenn statt mit einstündigem Strom mit 20-stündigem entladen wird. Angegeben wird immer eine Nennkapazität bei vorgeschriebenen Randbedingungen (üblicherweise 20°C, 10-stündiger Strom). Die obere Grafik zeigt die Kapazität eine 45Ah-Batterie in Abhängigkeit des Entladestroms. Markiert sind die 100%-Kapazität bei 10-stündigem Strom. Die geringere Kapazität bei hohen Strömen beruht hauptsächlich auf dem Konzentrationsgefälle zwischen innerer und außerer Säure.
    So ist die Kapazität auch bei niedrigen Temperaturen geringer, da die Viskosität der Säure ansteigt und die Diffusion behindert. Die untere Grafik zeigt die Abhängigkeit der Kapazität von der Temperatur.
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Lade- und Entladevorgänge: Grafik groß darstellen

    Bei der Entladung sinkt die Zellenspannung und zwar zuerst stark, dann erholt sie sich wieder ein bischen. Dieser Spannungssack entsteht durch das Konzentrationsgefälle zwischen innerer und äußerer Säure. Wird die Entladung unterbrochen, so erholt sich die Spannung wieder, da der Diffusionsprozess ja weiter läuft. Beim Entladen mit hohem Strom kann die Dichte der inneren Säure auf 1 anfallen, d.h. es ist nur noch Wasser im inneren der Platten, die weitere Umwandlung findet daher nur an den Oberflächen der Platten statt und bildet eine Sulfatschicht. Daher den Starter niemals zu lange laufen lassen, sondern Pausen machen. In vielen Fällen tritt auch beim Laden zu Beginn ein Spannungsberg auf. Seine Ursache ist jedoch eine vorübergehende Erhöhung des ohmschen Widerstands, hervorgerufen durch die schlecht leitende harte Sulfatschicht auf der Oberfläche der positiven Platte. Beim Laden mit großen Stromstärken (Schnelladung, Starthilfe) kann hierbei sogar die Gasungsspannung überschritten werden. Die Gasungsspannung liegt bei ca. 2.35-2.4 V. Bis zu dieser Spannung wird der Strom praktisch verlustlos für die Umwandlung von Bleisulfat in Blei bzw. Bleidioxid umgesetzt. Erst mit Beginn der Gasentwicklung wird ein Teil des Stroms für die Wasserzersetzung verbraucht. Bei Unterbrechung/Beendung des Ladevorgangs fällt die Spannung sofort auf ca. 2.2V ab und von da ab langsam auf den Wert: -Dichte der Säure +0.84-. Da die innere Säuredichte bei Laden immer höher ist, kann bei zu schnellem Laden die Dichte einen Wert erreichen, der den Bleischwamm der negativen Platte chemisch in Bleisulfat wandelt.

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Gasung

    Der Ladestrom wird im Elektrolyt durch Ionen transportiert. Das sind zum einen die Säureionen H+ und SO4--, zum anderen liegt auch das Wasser z.T. dissoziiert als H+ und OH- vor. Die Ionenkonzentration des Wassers ist aber im Vergleich zur Säure extrem gering. Für beide gilt aber der Faraday, der da sagt, daß der Umsatz an den Platten proportional zum Strom ist. Die Säureionen können ihre Ladung an den Platten aber nur durch die Reaktion Bleisulfat ==> Blei, bzw. Bleisulfat ==> Bleidioxid los werden, das Wasser dagegen durch Gasentwicklung. Solange die Säureionen also einen Reaktionspartner finden sind die Wasserionen entsprechend ihrer Konzentration kaum am Strom beteiligt, d.h. der Wasserverlust bei normaler Anwendung ist gering, aber vorhanden.
    Bei einer 12 V Batterie setzt eine starke Gasung bei ca. 13,8 V - 14,4 V ein. Spätestens bei dieser Spannung sollte der Regler abregeln. Bei Stationärbatterien ist ein leichtes Gasen beim Ladevorgang erwünscht, da die aufsteigenden Gasblasen ein Absetzen der Säure (Säureschichtung) verhindern. Bei Fahrzeugbatterien ist das nicht nötig, da sie ja mechanisch genug geschüttelt werden.

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Einfrieren

    Die Gefriertemperatur der Säure hängt von ihrer Dichte und somit dem Ladezustand der Batterie ab.
    Folgende Tabelle gibt Aufschluß:
     Lade- 
     zustand 
     Säure- 
     dichte 
     Spannung 
     Gefrier- 
     temperatur 
    0 % 
    1,05 
    11,80 V 
    -7,7 °C 
    25 % 
    1,12 
    11,90 V 
    -10,8 °C 
    50 % 
    1,16 
    12,10 V 
    -17,9 °C 
    75 % 
    1,21 
    12,36 V 
    -31,7 °C 
    100 % 
    1,26 
    12,60 V 
    -56,5 °C 
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Tiefentladung

    Die Platten haben normalerweise einen Überschuß an Masse. Wird die Zelle zu tief entladen, so wird mehr Masse umgesetzt. Durch die übermäßige Volumenvergrößerung wird das Gefüge der Platten ungünstig beeinflußt. Die positiven Platten krümmen sich und die wirksame Masse zerbröselt. Bei der negativen Platte fallen die inerten Stoffe aus und die Platte versintert beim Laden.

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Ständige Teilentladung

    Wird eine Zelle ständig zu knapp geladen, so wird die wirksame Masse nicht vollständig in Blei, bzw. Bleidioxid gewandelt. Es tritt eine Sulfatation ein, die mit einer geringeren Dichte der Säure und einem Kapazitätsverlust verbunden ist. Durch die Volumenzunahme der Platten ist der Austausch zwischen innerer und äußerer Säure erschwert, so daß bei Belastung die Plattenoberfläche stärker zum Strom beiträgt und weiter die Poren zusetzt. Langfristig führt das zu einem Ausfällen der inerten Stoffe und einem Versintern der Platten, das mit einem starken Kapazitätsverlust verbunden ist.
    Bei normaler Entladung wird die wirksame Masse in Sulfat umgewandelt, das in der Struktur dem feinkörnigen Aufbau der Platten entspricht (Feinkristalle). Kompakte Sulfatkristalle wachsen sehr langsam und können kaum mehr abgebaut werden. Diese Grobkristallbildung wird bei starker Entladung mit niedrigen Entladeströmen beobachtet (z.B. bei der Selbstentladung über mehrere Monate) und bei ständiger Teilentladung, da dabei jeweils genug Zeit für das Wachstum zur Verfügung steht.

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Laden mit zu hohem Strom Grafik groß darstellen

    Bis zur Gasungsspannung eher unkritisch, jedoch kann die innere Säure eine so hohe Dichte erreichen, daß die Umwandlung von Bleisulfat in Bleischwamm gestoppt wird und die Platte versintert. Die Gasungsspannung wird außerdem sehr viel schneller erreicht, wie ein Vergleich der Kurven für 3-stündigen und 10-stündigen Strom zeigt. Bei Überschreiten der Gasungsspannung reißen die Gasblasen Bleioxidteilchen von der positiven Platte ab. Diese Teilchen fallen zu Boden und wandern zum Teil zur negativen Platte, wo sie in Bleischwamm umgewandelt werden. Diese Oberflächenablagerungen können Kurzschlüsse verursachen. Außerdem wird die Lebensdauer der positiven Platte stark verringert.

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Überladen mit geringem Strom

    Wird die Zelle zu lange mit konstantem Strom geladen, so nutzt sich wie beim Laden mit zu hohem Strom die positive Platte stark ab und es besteht Kurzschlußgefahr durch Ablagerungen an der negativen Platte.

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Wartungsfreie Batterien

    Es gibt verschiedene Typen von wartungsfreien Batterien: gekapselte, Vlies-(AGM), Microvlies- und Gelbatterien. Bei Gelbatterien ist die Säure mittels Silicagel gebunden, bei Vlies- und Microfliesbatterien in feinporigen Fasergeflechten und diese Batterien können in beliebigen Einbaulagen verwendet werden. Gelbatterien haben eine bessere Zyklenfestigkeit und geringere Säureschichtung, aufgrund der geringeren Ionenbeweglichkeit jedoch im Allgemeinen geringere Maximalströme, so daß sie als Starterbatterien kaum eingesetzt werden (Ausnahme: Blei-Zinn-Batterien wie Hawker). Gekapselte und Vliesbatterien werden trocken geliefert und mit speziellen Säurepacks befüllt. Microvlies- und Gelbatterien werden gefüllt geliefert.

    Wartungsfrei Batterien sind gasdicht verschlossen und besitzen ein Überdruckventil, das bei starker Gasentwicklung ein Platzen verhindert (VRLA - valve regulatet lead acid batteries). Üblicherweise enthalten diese Batterien Katalysatorstoffe in den Platten eingelagert, die enstehendes Knallgas in Wasser zurückverwandelt. Einfacherer Varianten haben nur ein größeres Puffervolumen an Säure, so daß der Wasserverlust im Rahmen der Lebensdauer die Platten nicht trocken werden läßt. Zudem sorgen Poren im Gel und Vlies für eine höhere Gasdiffusion zwischen den Platten, so daß entstehendes Gas verstärkt im sog. Sauerstoffzyklus abgebaut wird und wieder als Wasser in den Kreislauf kommt.
    All diese Batterien sollten nicht oberhalb der Gasungsspannung geladen werden, die z.T. durch eine etwas erhöhte Säuredichte höher liegen kann.

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Plattenschluß

    Exitus der Batterie => wegschmeißen! (bzw. natürlich zurückgeben)
    Es gibt mehrere Möglichkeiten für einen Plattenschluß.
    1. Mechanisch, durch einen Stoß, können sich die Aufhängungen der Platten verbiegen (Blei ist recht weich).
    2. Durch Tiefentladung wachsen die Platten zu stark an (Bleisulfat hat ca. das eineinhalbfache Volumen von Bleidioxid und das dreifache des Bleischwamms), krümmen sich und beschädigen die Separation.
    3. Bei Überschreiten der Gasungsspannung reißen die Gasblasen Bleioxidteilchen von der positiven Platte ab. Diese Teilchen fallen zu Boden (Bleischlamm) und wandern zum Teil zur negativen Platte, wo sie in Bleischwamm umgewandelt werden. Diese Oberflächenanlagerungen können Kurzschlüsse verursachen.
    Bei einem Plattenschluß wird eine Zelle inaktiv, die Ruhespannung der Batterie sinkt also um die einer Zelle. Aber die Batterie bekommt einen sehr hohen Innenwiderstand, da Bleisulfat ein Isolator ist. Bei dem Versuch Strom zu entnehmen, bricht daher die Spannung ein, da sie am Innenwiderstand abfällt.

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Selbstentladung

    Der Selbstentladungsstrom einer Batterie wird durch Ionenwanderung hervorgerufen. Bei einer neuen Batterie sind das hauptsächlich die Wasserionen H+ und OH-, alte Batteriesäure ist zusätzlich auch durch Salze verunreinigt, die durch den Luftkontakt in der Säure gelöst werden. (z.B. NaCl, das als Na+ und Cl- vorliegt.) Die Dissoziation des Wassers und damit die Zahl der Ionen, die zu dem Leckstrom führen, steigt mit der Temperatur und unter Lichteinfluß.
    Die Selbstentladung einer Starterbatterie liegt in der Größenordnung von 3-5% pro Monat.

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Lagerung

    Wird eine Batterie längere Zeit nicht benutzt, dann sollte man sie, um die Selbstentladung gering zu halten, kühl und dunkel (=> Selbstentladung), aber frostfrei (=> Einfrieren), lagern. Noch bevor die Entladeschlußspannung erreicht wird, sollte sie aufgeladen werden um Grobkristallbildung gering zu halten. Auch vor der nächsten Benutzung empfiehlt es sich die Batterie wieder aufzuladen (=> Ständige Teilentladung).
    Ein Dauerladen mit einer Spannung von 0.1V - 0.15 V über der Ruhespannung der Zelle, also 13.2 V bis 13.6 V bei einer 12V-Batterie, hält die Batterie ständig einsatzbereit. Höhere Spannungen beim Dauerladen führen zu einem Überladen mit geringem Strom.

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Aber wie macht man's nun richtig:

  • Laden mit konstanter Spannung über einen festen Widerstand (W-Laden) - ist ok, aber nach erreichen der Gasungsspannung sollten Pausen eingelegt werden (Pöhlerschalter).
  • Strom- und spannungsbegrenztes Laden (IU-Laden) mit maximal 2.4V / Zelle (14.4 V) ist optimal für schnelles, akkuschonendes Laden. Eine Schaltung dazu gibt's auf Phil Herzogs Schrauberseite.
    Niedrige Ladeströme erhöhen dabei die Kapazität. Üblich sind zehnstündige Ströme wenn die Zeit zur Verfügung steht. Als maximalen Strom bei batterieschonenedem Laden wird von den meisten Batteriehersteller 0.4C, also 2.5-Stündiger Strom angegeben. Höhere Ströme sind zwar möglich, jedoch setzt dabei die starke Gasung früher ein, so daß ab etwa 13 V der Strom reduziert werden sollte (I0IU-Laden).
  • Elektronisch gesteuerte Lader arbeiten meist nach dem IU0U-Verfahren (z.B. Optimate) und schalten nach Erreichen der Ladeschlußspannung auf eine geringere Spannung der Erhaltungsladung um. Andere (z.B. CTEC) schalten nach Ladeschluß ab (IUa) und laden periodisch mit einzelnen Pulsen nach (IUaUp)
  • Elektronische Pulslader laden mit einem kurzen Puls und hohem Strom. Danach wird die Batterie zum Teil kurzzeitig mit geringem Strom entladen, so daß sich nach dem Ladepuls innere und äußere Säure ausgleichen können. Nach dem Puls ist der Dichtegradient recht hoch, so daß der Diffusionsprozeß anfangs schneller abläuft. Dabei werden Gasblasen besser abgebaut, so daß die Ladezeiten verringert werden können.
  • Dauerladen bzw. Erhaltungsladen sollte mit einer Spannung erfolgen die 0.1 V bis 0.15 V über der Ruhespannung der Zellen liegt (also ca. 13,2 V bis 13.6 V bei einer Moppedbatterie).
  • Nachladen - mit niedrigem Strom, wobei noch Ruhepausen eingelegt werden sollten.
  • Neuformation der Platten - dient zur Auffrischung des Akkus und soll die Platten regenerieren: Entladen mit niedrigem Strom (20 stündigem) mit Ruhepausen und bis ca. 80% der Nennkapazität entnommen sind. Danach mit <20 stündigem Strom aufladen, ebenfalls mit Pausen.
  • Beseitigung hartneckiger Sulfation - für ganz schwere Fälle, falls die Batterie kaum Strom aufnimmt:
    Um den Ausgleich zwischen innerer und äußerer Säure zu erleichtern senkt man die Dichte ab. Man saugt einen Teil der Säure ab und ersetzt ihn durch Wasser. Danach lädt man die Zellen mit geringem Strom auf (Pausen!) und führt danach eine (oder mehrere) Neuformationen durch. Nach der letzten Volladung (und einer Wartezeit) ersetzt man die Säure. Achtung: Bei einem Elektrolytwechsel oder einem Spülen der Batterie können u.U. mechanische Schäden oder Kurzschlüsse (Bleischlamm) hervorgerufen werden.
    Oder man erhöht die Ladespannung um die Sulfatschicht zu "cracken". Dazu ein Tip von Wolfgang Horejsi:
      "Also du benoetigst: 1 Gluehlampe 230V ca. 60 Watt mit passender Fassung, oder eine Stehlampe, Nachttischlampe usw. 1 Bruecken-Gleichrichter 250 V 1A (kostet als Rundbruecke etwa 0,50 DM). Du schliesst 1 Leitung von der Steckdose direkt an einen Pol den Lampe an, dann sind noch 2 Draehte frei, einer von der Steckdose und 1 von der Lampe. Die beiden schliesst du an den Gleichrichter an, und zwar an die beiden mit Wellenlinie gekennzeichneten Wechselstromeingaenge. An die Plus und Minusleitung des Gleichrichters schliesst du die Batterie an. Das Problem bei dieser einfachen Schaltung: an allen Komponenten, einschliesslich der Batterie liegen lebensgefaehrliche Spannungen an. Falls du also Kinder, grosse Hunde, kleine Katzen im Haus hast, vergiss es. Nach 24 Stunden ist die Motorrad-Batterie entweder ausreichend geladen, oder es gibt wirklich keine Moeglichkeit die Batterie zu retten, nicht dass sie durch das Aufladen Schaden nimmt, sie war dann schon vorher hin. Hinweis: Solltest du jemand anders den Tip weitergeben, dann bitte nicht ohne ausreichende Sicherheitsbelehrung, und mit genau diesem Hinweis. Denk bitte dran: Strom kennt keine Freunde."
  • Alte, tote Batterien niemals wegschmeißen, sondern im Laden zurückgeben!
    Bleibatterien enthalten zum einen starke Umweltgifte, zum anderen recyclebare Rohstoffe. Das Recyclen lohnt sich daher sowohl für die Umwelt, als auch für den Geldbeutel. Häufig wird daher beim Batteriekauf ein Pfand verlangt, oder aber ein Rabatt bei Rückgabe einer alten Batterie gewährt. (Batterieverordnung)

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Tips für den Gebrauch von Akkus:

  1. Niemals Tiefentladen (also nie unter 11.8 V Ruhespannung noch versuchen Strom zu entnehmen)
  2. Möglichst immer voll, kühl und dunkel lagern. Am besten mit Erhaltungsladern oder häufig nachladen, denn "Bleibatterien sind am glücklichsten, wenn sie voll sind."
  3. Säurestand öfters mal kontrollieren. Säure nur bei Lecks nachfüllen, sonst nur destilliertes Wasser
  4. Neue Batterien sollten erst noch mal geladen werden. Nach dem Einfüllen der Säure bringt sie nur etwa 70% ihrer Kapazität auf. Das liegt vor allem daran, daß die Säure nur sehr langsam in den Bleischwamm vordringt. Das Laden erleichtert den Diffusionsvorgang. Das merkt man auch daran, daß nach dem Laden der Säurestand etwas gefallen ist. In diesem Fall muß der Pegel mit Säure (nicht mit Wasser) wieder auf Maximum gebracht werden. Wird eine neue Batterie gleich nach dem Füllen belastet (z.B. durch den Starter) bildet sich hauptsächlich auf den Plattenoberflächen Bleisulfat, das die Kapazität noch weiter einschränkt. Die volle Kapazität erreicht man dann nur noch durch aufwendige Neuformation.
  5. Normales Laden sollte möglichst mit einen spannungs- und strombegrenzten Ladegerät erfolgen. Eine Schaltung für ein solches Ladegerät gibt's auf Phil Herzogs Schrauberseite. Der Ladestrom sollte auf ca. 10-stündigen Strom eingestellt, die Ladespannung auf ca. 14 V - 14,4 V begrenzt werden. Wenn die Ladeschlußspannung erreicht ist, sollte das Ladegerät abgeklemmt werden, oder auf Erhaltungsladung (13.2 V bis 13.6 V) ungeschaltet werden.
  6. Schnelladen sollte man möglichst vermeiden. Wenn es aber unbedingt nötig ist, dann nur bis zu Gasungsspannung (ca. 14.4 V)
  7. Um hohe Anfangsströme zu vermeiden sollte man Starthilfe mit einer Dose möglichst mit der Ruhespannung der Geberbatterie geben (Motor des Geberfahrzeugs läuft nicht). Vorrausgesetzt natürlich, daß die Geberbatterie einen entsprechenden Kapazitätsüberschuß hat. Bei sehr schlapper Moppedbatterie kann es sogar besser sein in mehreren kurzen Intervallen die Kabel abschließen bis die Batterie eine Teilladung erreicht hat. Erst dann die Kabel anschließen (auf guten Kontakt achten) und starten.
  8. Säuredichte bzw. Ruhespannung nach dem Laden und einer angemessenen Diffusionszeit messen
    (Die Säuredichte sollte 1.26 - 1.28 sein, bzw. mindestens 12.6 V Ruhespannung)
  9. Bei längeren Standzeiten:
    •  Erhaltungsladen (Dauerladen) mit konstanter Spannung von Ruhespannung + 0.1 V bis maximal 0.15 V / Zelle (also 13.2 V - 13.6 V)
    •  oder öfter mal mit niedrigem Strom bis zur Ladeschlußspannung (14.4 V, ja nicht länger) laden. Dabei evtl. auch Pausen einlegen.
  10. Bei (fast) toter Batterie:
    •  Neue kaufen (Alte zurückgeben!)
       ODER
    •  Desulfatisieren
       ODER
    •  mit erhöhter Spannung die Sulfatschicht knacken

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Literatur

© MDvP 2000