glühende Brembo-Scheibe von Stein-Dinse

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Die Bremsanlage der Duc's ist für ihren etwas weichen und matschigen Druckpunkt bekannt. Als Heilmittel wird immer wieder die 19'er Radialbremspumpe von Brembo genannt, die aber sehr teuer ist (z.B. bei Stein-Dinse 634,- DM). Ebenfalls sehr gut soll die Nissin 5/8"-Pumpe funktionieren, die schon einiges günstiger zu bekommen ist (z.B. bei Micron 229,- DM). Solche Ausgaben sind aber imo unnötig, da der matschige Druckpunkt meistens nur eine Folge schlechter Entlüftung ist.

  1. Entlüftung: Wichtig ist vor allem eine gute Entlüftung der Bremsanlage, die leider bei der Orginalbremspumpe etwas kompliziert ist. Beim Einfüllen frischer Bremsflüssigkeit wird immer auch etwas Luft untergemischt. Die Zangen lassen sich recht einfach entlüften. Die Bläschen in den Leitungen steigen langsam auf und sollten eigentlich durch die Ausgleichsbohrung in den Vorratsbehälter entweichen. Leider sammeln sie sich aber in der Hohlschraube der Pumpe, die den höchsten Punkt des Systems darstellt. Wenn man keine Hohlschraube mit Entlüftungsnippel(ca. 25 DM) verwendet, löst man bei gezogenem Bremshebel die Hohlschraube etwas, bis Bremsflüssigkeit austritt (Lappen drum) und zieht sie wieder an.
    Noch gründlicher wird es, wenn man vor dem Entlüften der Hohlschraube den Bremshebel mit einen Kabelbinder fest anzieht und das Motorrad eine Nacht stehen läßt. Dadurch werden die restlichen Luftbläschen komprimiert und können leichter aufsteigen.
     
  2. Stahlflex-Bremsleitungen: Halten ewig und verbessern den Druckpunkt. Gegenüber neuen Gummileitungen ist der Unterschied recht gering, die Gummileitungen werden aber im Laufe ihrer Lebensdauer weicher, der Druckpunkt wird matschig. Stahlflex Leitungen bleiben dagegen stabil.
    Anbieter sind z.B.:
    Lucas Mittels Sechskant sehr einfach verdrehbar. Der Sechskant ist optisch allerdings etwas klobig.
    Spiegler Mittels mitgeliefertem Klemmbock einfach verdrehbar.
    Micron Baugleich mit Fren-Tubo. Auch mit Kevlar-Ummantelung erhältlich.
    Fischer-
    Hydraulik
    u. A.

     
  3. Bremsbeläge: Die organischen Brembo-Beläge (Strada) haben eine leicht degressive Charakteristik. Sie packen zwar bei geringen Handkräften schon gut zu, für kräftige Verzögerung an der Blockiergrenze eines Sportreifens sind aber recht hohe Handkräfte nötig.
    Carbone Lorraine SBK3
    (Alpha-Technik, 89,90 DM)
    verhalten sich wesentlich linearer. Die Bremsleistung liegt kalt etwas über dem Niveau der Brembos, heiß ist sie wesentlich besser. Die Handkräfte sind deutlich geringer und damit auch die Dosierung besser.
    Lucas SV packen kalt noch kräftiger zu als die SBK3. Heiß liegen sie auf etwa gleichem Niveau.
    Bei mir benötigten sie eine recht lange Einfahrzeit. Zuerst rubbelte die Bremse stark und die Bremswirkung war sehr schwierig dosierbar. Das wurde zwar schon auf den ersten 100 km besser, verschwand aber erst vollständig nach rund 800 km.

     
  4. Bremszangen: Die zweiteiligen Strada-Bremszangen (P4-30/34C) werden von vier M8x40 Schrauben zusammengehalten. Ducati verwendet dafür Schrauben der Festigkeit 8.8 mit flachem Kopf und gibt ein Anzugsmoment von 32 Nm an. Laut DIN sollten solche Schrauben nur mit 20 Nm angezogen werden. Mit 32 Nm sind diese Schrauben bereits über der 0.2 % Dehngrenze in einem sehr elastischen Bereich. Dadurch können sich die Zangen beim Bremsen aufspreizen, was die Dosierung erschwert und den Druckpunkt verwässert. Ersetzt man diese Schrauben durch solche der Härte 10.9 oder 12.9 (ca. 5,- DM für alle 8 Schrauben im Fachhandel), wie sie z.B. auch an den gefrästen P4-30/34A Zangen verwendet werden, so verbessern sich Druckpunkt und Dosierung etwas. Theoretisch sollte sich dadurch auch das Fadingverhalten bei extremer Bremserei deutlich verbessern, aber wer hat denn schon wirklich mal die Zangen bis in den Fadingbereich gebracht? ;-)
    Die wichtigsten Schraubendaten habe ich bei Bossard im WWW gefunden.
    BTW: Solche Änderungen an der Bremsanlage sind wohl eigentlich eintragungspflichtig ;-)

    Man vergleiche die Schrauben der P4-30/34C-Zange mit denen der P4-30/34A. (Bildquelle: Stein-Dinse GmbH)

     
  5. Bremsscheiben: Die "schwimmenden" Bremsscheiben sind sehr stark vorgespannt, so daß sie sich kaum anpassen, falls die Zangen ungleichmäßig zupacken. Ein Umbau auf vollschwimmende Scheiben läßt sich mit etwas Aufwand (beim Ausbohren der Nieten) selber durchführen, oder wird von einigen Firmen wie Spiegler, ABM, oder Micron durchgeführt.
    Der Druckpunkt ist nach dem Umbau wirklich knallhart, die scheppernden und knackenden Geräusche von der Bremsscheibe sind allerdings etwas gewöhnungsbedürftig.
     
© MDvP 2000