Lambda-Anzeige
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Inhalt
Was ist ne Lambda-Sonde?
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Motorleistung und Spritverbrauch: In jedem Umdrehungs-Zyklus saugt der Motor eine bestimmte Gemischmenge an.
Die Energie, die bei der Verbrennung dieser Menge entsteht bestimmt das aktuelle
Drehmoment des Motors, aus dem sich mit der Drehzahl die Leistung ergibt. Bei gegebener
Drehzahl wird die Leistung daher direkt über den Energieinhalt der Zylinderfüllung
bestimmt. Erhöht man die Spritmenge im Gemisch (Fett), dann reicht der Sauerstoffgehalt
zwar nicht mehr für eine vollständige Verbrennung aus, der Energieinhalt steigt
jedoch etwas.
Daher ergibt sich im fetten Bereich bei l ~0,85
die beste Leistung eines Motors. Bei weiterer Anfettung verringert sich die Leistung wieder,
da der zusätzliche Sprit nicht mehr verbrannt werden kann, aber eine Kühlung
des Motors bewirkt, die die Leistung verringert.
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Abgasverhalten:
Bei einer idealen Verbrennung entstehen "nur" CO2 und Wasserdampf, aber
die Verbrennung läuft nicht optimal ab. Schuld daran ist zum einen die
Gemischhomogenität: Vergaser oder Einspritzanlage erzeugen fein verteile
Sprittröpfchen in der Ansaugluft. An diesen Tröpfchen ist das Gemisch daher
fett, zwischen ihnen dagegen zu mager. Durch konstruktive Maßnahmen am
Motor versucht man das Gemisch gut zu verwirbeln und baut z.T. dazu noch Quetschkanten
im Brennraum um ein homogenes Gemisch zum Zündzeitpunkt zu erhalten. Zum anderen
besteht das Gemisch nicht
nur aus Sprit und Sauerstoff, sondern aus Luft, die zu 78% aus Stickstoff besteht. Unter
hohen Temperaturen kann nun der Sauerstoff auch mit dem Stickstoff reagieren. Dieser
Sauerstoff steht dann nicht mehr für die Verbrennung zur Verfügung.
Die höchsten Temperaturen entstehen aber nun mal bei optimaler Verbrennung, so
daß die beste Verbrennung mit den höchsten CO2-Werten
im leicht mageren Bereich bei l ~1,1 liegt.
Die kleinen Einzelhubrämen von Motorradmotoren weisen jedoch ein sehr
günstiges Verhältnis von kühlender Zylinderfläche zum heißem
Innenraum auf, so daß im Vergleich zu Dosenmotoren sehr wenig NO entsteht.
Im fetten Bereich findet man dagegen stark ansteigende CO-Werte, weil das
Sauerstoffangebot nicht ausreicht um den Sprit vollständig zu verbrennen.
Gleichzeitig steigt auch der Anteil unverbrannten Sprits,
der als Bruchstüche der Kohlenwasserstoffe (HC) und als Wasserstoff H2
zum Auspuff heraus kommt. Der Anstieg der HC-Werte bei sehr magerer Einstellung
l >1,2 zeigt ebenfalls, daß hier die Verbrennung
wieder unvollständig wird.
Die Grafik zeigt die prozentuale Zusammensetzung des Abgases durch die
Verbrennungsbedingungen, wieviel Schadstoffe absolut aus dem Auspuff kommen
wird durch den Spritverbrauch bestimmt. Dazu mal eine einfache Abschätzung:
Bei einem Lambda-Wert von l =0,85 hat man einen CO-Gehalt
von rund 2 vol%, das Volumenverhältnis liegt bei diesem l
bei etwa 7500:1, also 7500 Liter Luft pro Liter Sprit. Bei einem Spritverbrauch von rund
6 l/100 km ergibt sich ein Gemischdurchsatz von etwa 450 l/km, die auch zum
Auspuff heraus kommen. Der Volumenanteil von 2 % CO bedeutet dann 9 Liter CO, das mit
einer Dichte von etwa 1,23 g/l einen CO-Ausstoß von 11 g/km ergibt.
Stimmt man nun diesen Motor auf einen Lambda-Wert von l =1,1
ab, so würde der gleiche Gemischdurchsatz zu einem Verbrauch von ~4,5 l/100 km
führen, für die gleiche Leistung am Rad muß man jedoch das Gas weiter aufdrehen,
so daß sich etwa ein Verbrauch von 5,5 Litern und ein Gemischdurchsatz von
550 Liter pro km ergibt. Der CO-Gehalt bei l =1,1 liegt
bei etwa 0,1 vol%, der absolute Ausstoß damit bei 0,7 g/km.
Achtung: Dieser mittlere Ausstoß ist nur bedingt mit denen im
ECE R40-Zyklus ermittelten vergleichbar. Dieser Zyklus simuliert einen sehr langsamen
innerstädtischen Stop-and-Go-Verkehr, bei dem die Motoren zugunsten eines guten
Rundlaufs (s.u.) recht fett abgestimmt werden.
Bei den anderen Schadstoffen kan man den mittleren Ausstoß äquivalent
abschätzen, jedoch kommen bei den HC-Werten noch die sog. Spülverluste hinzu,
die für erhöhte Werte sorgen wenn unverbrannter Sprit wärend
der Ventilüberschneidung in den Auspuff gelangt. Die geringesten Spülverluste
weist ein Motor im Bereich des max. Drehmoments auf. Auf Leistung ausgelegte
Motorradmotoren mit weitem Drehzahlbereich haben besonders im unteren Drehzahlbereich sehr
hohe Spüverluste.
Randbemerkung: Katalysator
Im Katalysator werden die Schadstoffe an einer Platin-Schicht
nachoxidiert. Er wandelt CO in CO2, NO in N2 und
O2 und HC in H2O und CO2 um. Für alle
drei Schadstoffe (3-Wege-Kat) klappt das aber nur in einem sehr schmalen
Katalysatorfenster bei Lambda =1 +/- 0,005.
Nachteil dabei ist natürlich, daß grade in diesem Bereich weder die
optimale Leistung, noch der beste Wirkungsgrad erreicht werden.
Gegenüber einem gut abgestimmten Motor wird beim Beschleunigen daher
weniger Leistung zur Verfügung stehen und bei normaler Fahrt wird er mehr
Benzin verbrauchen.
Ein ungeregelter Kat an einem auf Leistung (fett) abgestimmten Motorrad wird
dagegen hauptsächlich die eh sehr geringen NO-Werte senken und die hohen
HC-Werte nur geringfügig verbessern können. Bei den CO-Werten ist er
ziemlich nutzlos.
Leerlauf: | Hier hat man aufgrund der sehr langsamen Strömungsgeschwindigkeit im Ansaugkanal mit sehr schlechter Gemischbildung und daher unvollständiger Verbrennung zu kämpfen, so daß das Gemisch etwas angefettet werden muß. Ein Lambdawert von l ~0,85 entspricht dabei noch den üblichen CO-Vorschriften. Eine etwas fettere Einstellung von l ~0,8 kann aber zu einem besseren Startverhalten und Rundlauf führen. |
Vollast: | Hier sollte das Gemisch ebenfalls etwas fetter sein um die Verbrennungstemperatur abzusenken. Außerdem gibt der Motor ja bei einem Lambdawert von l ~0,85 seine beste Leistung ab. |
Gleichdruckvergaser können jedoch nicht zwischen den Lastzuständen
unterscheiden. Die Schieberöffnung wird nur durch die Ansaugströmung bestimmt,
die von Gasgriff (Drosselklappe) und Drehzahl abhängt. Halbgas bei maximaler Drehzahl
führt zu einer identischen Schieberstellung wie Vollgas bei mittlerer Drehzahl.
Daher muß hier ein Kompromiss zwischen guter Beschleunigung aus mittleren
Drehzahlen (l <1) und geringen Spritverbrauch
und gute Abgaswerte (l >1)
gewält werden, der meist um l ~0,9 liegt. Aus
diesem Kompromiss ergeben sich auch die recht schlechten Abgaswerte bei CO und HC
der heutigen Moppeds, die meist mit Gleichdruckvergasern ausgestattet sind.
Bei Schiebervergasern und Einspritzanlagen ist man freier in der Einstellung.
Hier sollte der Teillastbereich deutlich magerer abgestimmt werden, dafür aber
bei Vollgas in allen Drehzahlbereichen ein Lambda-Wert von
l ~0,85 beibehalten werden.
Auf die Abstimmung haben je nach Last verschiedenen Elemente des Vergasers Einfluß.
Diese Grafik zeigt den Zuammenhang schematisch für einen Gleichdruckvergaser.
Bei Schiebervergasern, die mit variabler Strömung im Ansaugtrakt zu kämpfen
haben, wirken sich noch die Verhältnisse zwischen Sprit- und Luftdüsen in
den jeweiligen Bereichen aus.
Die Sonde wird in den Krümmer eingebaut. Da die Sonden eine recht
hohe Arbeitstemperatur brauchen, sollte der Ort recht nah am Auslaß
gewählt werden. Oder man verwendet eine beheizte Sonde.
Schweißadapter sind bei den Sondenvertreibern erhältlich. Bei den Ducati Modellen ist im Krümmer bereits ein Zugang vorgesehen, der jedoch ein sehr kleinen Gewinde (G1/8") besitzt. Ich habe mir aus Sechskant-Messing einen Adapter gedreht. Das Schutzrohr der Sonde ist jedoch viel zu dick und passt nicht in den Adapter. Es muß daher entfernt werden und die Keramik freigelegt werden. An der Funktion der Sonde ändert das nix, aber sie wird dadurch natürlich mechanisch sehr empfindlich. Sobald der Adapter auf die Sonde geschraubt ist, ist sie aber wieder recht gut geschützt. |
Eine Lichtorgel aka Bargraph läßt sich leicht selber bauen. Mit dem LM3914 steht ein genauer Spannungsteiler mit integrierten LED-Treibern zur Verfügung. Durch die eingebauten Spannungsreferenz von 1.2 V und den hohen Eingangswiderstand läßt sich die Sonde auch direkt anschließen. Bedingt durch die Sondenkennlinie ist die Auflösung im fetten und mageren Bereich aber mit 10 LEDs nicht besonders gut, so daß man die Auflösung verbessern sollte.
Die LM3914 lassen sich einfach kaskadieren, allerdings sinkt dann die Eingangsimpedanz,
bei 20 LED's reicht sie für die meisten Sonden jedoch aus:
Mit einer Vorverstärkung im Eingang wird es etwas aufwändiger.
Eine solche Schaltung, die mit 20 LED's das aktuelle Gemisch anzeigt
ist hier zu sehen:
Layout und Schaltung sehen bei mir so aus:
Besonders interessant finde ich die AVR-Controller der Firma Atmel, die
sich auf sehr einfache Weise programmieren lassen. Die kompletten
Datenblätter, sowie Entwicklungswerkzeuge
(Assembler, Simulator) für die AVR-Controller gibts umsonst bei
Atmel.
Um die Daten in den Controller zu übertragen gibt es diverse einfache Schaltungen und (für den privaten Gebrauch) Freeware-Programme wie z.B.
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Die AVR-Controller können mit 20mA direkt Leuchtdioden treiben, wenn der Ausgang
auf Masse gezogen wird (source current). Außerdem haben sie einen Komparator
eingebaut, mit dem sich ein einfacher A/D-Wandler mit einem R-C-Glied aufbauen
läßt. Die Linearität ist dabei nicht besonders hoch, da jedoch eh eine
Kennlinie (die der Sonde) nachgebildet werden soll, kann man dabei auch gleich die
R-C-Charakteristik mit verrechnen und damit die Genauigkeit erhöhen.
Das R-C-Glied an Pin 12 (B0) und 14 (B2) des Atmel sollte möglichst exakt gewählt
werden. Normale Kondensatoren haben aber 20% Tolleranz und können die Anzeigegenauigkeit
daher stark beeinträchtigen. Entweder wählt man daher Präzessionsbauteile,
oder man ersetzt den Widerstand durch einen 150k-Spindel-Trimmer und stimmt die Anzeige ab.
Der einfachste AVR, der AT90S1200A, hat einen internen Oszillator, so daß
man sogar auf den Quarz verzichten kann und die Schaltung extrem kompakt wird.
Für die Dot-Anzeige reicht auch ein einziger Vorwiderstand an den LEDs,
für den Bargraph sollte man jeweils einen Widerstand pro LED einplanen.
Die Spannungsversorgung des Microcontrollers muß auch besser geschützt werden,
als es bei dem einfachen Spannungsteiler der Fall war. Eine kleine Schaltung aus Spule,
Zehner-Diode und Diode fängt hochfrequente Spitzen und negative Impulse der LiMa ab.
Hier ist das einfache Assembler-Programm
(basierend auf dem Atmel-Low-cost-A/D-Wandler, Application Note AVR400).
Es integriert jeweis 100 Messungen und zeigt mit etwa 7-10 Hz den jeweiligen Lambda-Wert an.
Das sollte eine nicht zu hektische, aber recht spontane Anzeige ergeben.
Die LED-Referenzwerte für die Bargraph-Anzeige
(schwarz) bilden die 650°C-Kennlinie (rot) wie in der Grafik gezeigt nach, bei den
EEProm-Daten für die Dot-Anzeige (grün)
können feinere Unterscheidungen getroffen werden, da die
Zwischenstufen durch gleichzeitiges Schalten beider LEDs charakterisiert werden.
Die Punkte bei LED-Nr. 1,5 bedeuten daher, daß LED-Nr.1 und LED-Nr.2 zusammen an sind.
Die entsprechenden Übergangsspannungen zur Abstimmung hab' ich mal in einer
Tabelle zusammengefasst.
Da bei der Dot-Schaltung nur ein Vorwiderstand ausreicht und der Spannungsregler ebenfalls
sehr wenig Strom liefern muß, wird die Schaltung sehr kompakt:
Im Moment sind AT90S1200A und auch AT90S1200 jedoch kaum zu bekommen, ich hab daher auf den AT90S2313 zurückgegriffen und mit 8 MHz-Quarz ausgestattet. Die Daten habe ich statt ins EEProm ind den Programm-Speicher geschrieben und die beiden übrigen I/O-Pins für Schalter genutzt, mit denen man zwischen zwei Temperaturkennlinien (800°C und 650°C) wählen kann und zur feineren Abstimmung die Anzeige zusätzlich in den fetten Bereich von l =0,775 bis 1,000 schalten kann. Die Schaltung wird dann etwas modifiziert, das Programm ebenfalls. |
Frage | Antwort |
Kann ich die Lambda-Anzeige auch fertig kaufen? | Nein |
Wie sieht die Schaltung zum programmieren des Controllers aus? | Je nach verwendetem Programm sehr unterschiedlich. Entsprechende Schaltungen finden sich auf den Homepages der Programme. |
Was benötige ich von der Atmel-Homepage? | Minimal nur den Compiler (Asmpack.exe) |
Der Compiler meldet einen Fehler (File access error) | Er findet die Include-Datei nicht. Sie ist beim Compiler dabei und liegt im Appnotes-Verzeichnis. Entweder kopierst Du sie in Dein Lambda-Verzeichnis, oder passt den Pfad im Lambda-Programm an. |
Ich habe einen Verbesserungsvorschlag. Soll ich ihn Dir schicken? | Ja! Immer her damit. Schick ne Mail an mich |
Ich habe eine dumme Frage. Darf ich sie Dir schicken? | Nein, mach Dich selber schlau. |
Warum antwortest Du nicht auf meine Fragen? | s.o. |
Wo bekome ich denn dann Support? | Auf meiner nicht existenten kommerziellen Seite. |