McCoi der Ketten-Öler

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Wozu Kette schmieren?

Moderne O- oder X-Ring-Ketten haben eine Fettfüllung die die hochbelastete Stelle zwischen Niete und Hülse schmiert. Die Rolle läuft jedoch trocken und ist für ein bißchen Öl dankbar. Außerdem ist der Stahl hochwertiger Ketten rostempfindlich und ein leichter Ölfilm dient als Rostschutz. Die folgende Grafik zeigt den Aubau einer Rollen-Kette.

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Welches Schmiermittel?

Ein geeignetes Schmiermittel sollte folgende Kriterien erfüllen:
  • Schmierfähigkeit: logo, darum geht's ja
  • Kriechfähigkeit: um unter die Rolle zu gelangen
  • Haftfähigkeit: um nicht abgeschleudert zu werden
  • Korrosionsschutz: um die Kette vor Rost zu schützen
Die meisten Kettensprays erfüllen diese Kriterien recht gut. Die Kriechfähigkeit wird durch Lösungsmittel erreicht, die nach dem Einsprühen erst mal verdampfen müssen. Solange ist die Haftfähigkeit noch nicht gegeben, daher sollte man niemals sofort nach dem Einsprühen losfahren.
Ich habe gute Erfahrungen mit Castrol und S100(teurer) gemacht, schlechte dagegen mit DryLube und Polo, die beide keinen (für mich) ausreichenden Korrosionsschutz boten.

Die Haftfähigkeit der Kettensprays ist wichtig um nicht ständig nachschmieren zu müssen, jedoch hat sie auch ihre Kehrseiten:

  • Das zähe Fett erzeugt viskose Reibung zwischen Rolle und Hülse, die Leistung kostet.
  • Am klebrigen Fett bleibt Staub und Sand haften, die wie Schmirgel wirken, O-Ringe beschädigen können, den Verschleiß erhöhen und durch erhöhte Reibung auch Leistung kosten.
Mit einem dünnflüssigen Öl geschmiert hält die Kette daher länger und es kommt mehr Leistung am Hinterrad an. Jedoch muß wegen der schlechten Haftfähigkeit dieser Öle dann sehr häufig nachgeschmiert werden. Am besten schmiert man kontinuierlich, aber dafür benötigt man ein automatisches System.

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Was gibt's

Die mir bekannten automatischen Schmier-Systeme sind:
(Es folgt eine kurze Beschreibung meines persönlichen Eindrucks. Für ausführliche Informationen folge man den Links.)
  • Loobman
    Nicht wirklich automatisch, sondern manuell gepumpt. Dafür aber sehr einfach und sehr günstig.
    Low-Tech mit hoher Funktionalität zum kleinen Preis, genial.
  • HawkeOiler
    Ebenfalls manuell betätigt gibt eine elektrische Pumpe einen Tropfen pro Tastendruck ab.
  • Scottoiler
    Das wohl bekannteste System. Ein Unterdruckventil am Ansaugstutzen öffnet sobald der Motor läuft. Mit einem einstellbaren Nadelventil wird ein kontinuierlicher Fluß von ein paar Tropfen pro Minute dosiert. Da die Ölviskosität sehr temperaturabhänig ist, ändert sich der Duchfluß auch mit der Temperatur. Außerdem tropft es im Stand bei laufendem Motor zuviel, bei hohen Geschwindigkeiten eher zu wenig.
    Ausführliche Hinweise zum Scottoiler hat Thorsten auf seiner Homepage gesammelt.
  • Chaintec bietet zwei verschiedene System an:
    Sie arbeiten ebenfalls mit kontinuierlichem Durchfluß. Das einfacherer System besitzt ein mechanisches Rüttelventil, das bei Beschleunigung, Bodenwellen, etc. jeweils öffnet und einen Tropfen, der durch ein Nadelventil gesteuert wird freigibt. Das zweite System besitzt ein elektromagnetisches Ventil, das über einen Rüttelschalter (eine Stahlkugel in einer Spule) angesteuert wird.
  • CLS200
    Dieses Microcontroller gesteuerte System arbeitet mit einem elektromagnetischen Ventil, das, soweit ich es verstehe, zeitgesteuert eine vorgegebene Menge durchfließen läßt. Zusätzlich ist es temperaturkompensiert, so daß wirklich eine konstante Menge erreicht wird. Durch Erkennung des Wechselstromanteils von der LiMa schaltet es sich auch erst bei laufendem Motor ein. Das System ist jedoch nach meiner Meinung viel zu teuer.
  • Kettenoeler.com
    Arbeitet ebenfalls mit kontinuierlichem Durchfluß, der durch ein Drosselventil eingestellt wird. Die Freigabe erfolgt durch ein elektromagnetisches Ventil, das bei eingeschalteter Zündung den Ölfluß freigibt.
  • Pro-Oiler
    Der McCoi hat kommerzielle Nachahmer gefunden, ich fühle mich geehrt.
Das waren die (mir bekannten) kommerziellen Systeme.
Bei Scottoiler, Chaintec, CLS und Kettenoeler hat der zeitliche gesteuerte Durchfluß den Nachteil bei niedrigen Geschwindigkeiten zu viel Öl auf die Kette fließen zu lassen, bei hohen Geschwindigkeiten, bei den die Abschleudermenge zudem größer ist, eher zu wenig.
Nun zu den nichtkommerziellen Systemen:
  • The HimalayanOiler
    Paul Friday hat einen sehr günstiges, wenn auch etwas skuriles System aufgebaut.
  • Schwaboiler
    Dies ist nun das erste wegstreckenabhängige System. Über einen Rheed-Kontakt wird die Strecke ermittelt und nach vorgegebenen Intervallen eine bestimmte Ölmenge auf die Kette gegeben. Durch die verwendete Pumpe sind die Ölmengen jedoch jedes Mal recht groß, die Strecken dazwischen entsprechend auch. Zudem ist der verwendete Microcontroller (Conrad C-Control) groß, teuer und leistungsschwach. Der Posereffekt des beleuchteten LCD-Displays mit kompletter Menüführung ist dagegen sicher für einige Leute interessant. (Beim Überfliegen des Beta-Programms hab ich allerdings die eigentliche Pumpensteuerung vermisst.)
  • E-Kette von Rainer Eisenhuth
    Dieses System auf Microcontroller-Basis (PIC) ist ebenfalls wegstreckenabhängig. Rainer verwendet den Rheed-Kontakt eines Sigma-Tachos mit. Gegenüber dem Schwaboiler kann seine Pumpe sehr fein dosieren und pumpt bei einem Systemfehler nicht gleich die ganze Ölmenge in die Landschaft. Meiner Ansicht nach hat er das nahezu ideale System aufgebaut.

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Noch ein System?

Nun, eigentlich nicht, denn das System von Rainer ist kaum mehr verbesserungsfähig.
Oder eigentlich doch, denn für einen direkten Nachbau fehlen einige Angaben auf seiner Homepage und es sind doch noch ein paar Verbesserungen möglich: Die Kosten seines Systems sind sehr hoch, vor allem für Overhead (Entwicklungssystem) und Pumpe, da muß es auch was günstigeres geben. Außerdem schreibt Rainer auf seiner HP "Nur in Irland, 10 Tage Dauerregen, mußte die Strecke auf ca.1000m pro Tropfen reduziert werden.", sowas kann man doch auch automatisch machen, wenn man eh einen Microcontroller verwendet ;-).

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Der McCoi

Das steht für Microcontrolled Chainoiler ;-) und bietet folgende Vorteile:
  • Wegstreckenabhängig:
    Sorgt bei allen Geschwindigkeiten für eine belastungsabhängige Schmierung der Kette. Bei hohen Geschwindigkeiten tropft häufiger Öl und im Stand tropft nix nach.
  • Sparsam:
    Das folgt direkt aus der belastungsabhängigen Schmierung. Da beim Rumstehen an der Ampel und bei langsamer Ortsdurchfahrt nix, bzw. wenig Öl gefördert wird, ist der Ölverbrauch auch sehr gering.
  • Sauber:
    Ergibt sich ebenfalls aus dem Wegstreckenprinzip und der feinen Dosierung. Da immer nur so viel Öl auf die Kette gelangt wie wirklich benötig wird, ist die Abschleudermenge sehr gering. Dicke Tropfen auf der Felge gibt es nicht.
  • Temperaturunabhängig:
    Die Tropfenmenge ist immer gleich groß und fast nicht von der Viskosität und damit der Temperatur des Öls abhängig. Es kann jedes Öl verwendet werden. Es sollte nur frisch und sauber sein um die Pumpe nicht zu verstopfen.
  • Sicher:
    Die Pumpe fördert zuverlässig einen Tropfen pro Pumpstoß. Bekommt die Pumpe durch einen Elektrikdefekt Dauerstrom so wird nicht der Ölvorrat auf die Straße gepumpt, sondern auch nur ein Tropfen abgegeben.
    Da die Pumpe selbstansaugend ist, kann der Öltank aufrecht stehend montiert werden, selbst ein abgesprungener Schlauch zwischen Tank und Pumpe führt dann nicht zu einer gefährlichen Ölpfütze unter dem Mopped.
    Obwohl keine M$-Software darauf läuft kann evtl. auch so ein Controller mal abstürzen, dann sorgt aber der eingebaute Watchdog nach 1 s für einen Reset und neue Initialisierung. Die Kette wird weiter geschmiert.
  • Wartungsarm
    Je nach Tankgröße muß nur nach einigen tausend km der Ölstand kontrolliert und evtl. nachgefüllt werden. Das ist alles.
  • Vollautomatisch
    Die Wegstrecke zwischen zwei Tropfen kann zwar eingestellt werden, eine Änderung ist aber normalerweise nicht nötig, da bei Fahrten in der Waschküche die Ölmenge automatisch erhöht wird.

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Der Aufbau

im Detail mit Einkaufspreisen zum fleißigen Nachbau ;-):

  • Da ich keine Lust hatte Strippen von vorne nach hinten und zurück zu ziehen um den Sigma anzuzapfen bekam McCoi einen eigenen Rheed-Kontakt (Conrad, 503711-88, 2,95 DM + Magnet 503665-88, 1,30 DM) am Hinterrad.
  • Die Steuerung erfolgt über einen Atmel AVR (AT90S1200, 152960-88, 7,95 DM), für dessen Programmierung am Parallelport eine Computers (LPT) eine einfache Schaltung mit 3 Widerständen ausreicht.
    Die kompletten Datenblätter, sowie Entwicklungswerkzeuge wie Assembler (ASMPack) und Simulator (AVR-Studio) für die AVR-Controller gibts umsonst bei Atmel.
    Um die Daten in den Controller zu übertragen gibt es diverse einfache Schaltungen und (für den privaten Gebrauch) Freeware-Programme wie z.B.: IC-Prog von Bonny Gijzen für viele verschiedenen Programmierer (wie die FunCard rechts). Und für In-circuit-programming: AT-Prog von Johann Aichinger
  • FunCard-Schaltung FunCard-Programmer
  • Nach einer geeigneten Pumpe habe ich lange gesucht und bin bei ASF-Thomas fündig geworden. Die wartungsfreie, sehr kompakte und leichte Schwingkolbenpumpe SK16F/12V läßt sich durch Impulse frei ansteuern und gibt ein Tröpfchen pro Pumpstoß ab. Durch das Funktionsprinzip ist sie nicht nur sehr klein und leicht, sondern auch absolut wetterfest.
    ASF-Thomas liefert jedoch nicht direkt an Endkunden, die Pumpe kann man aber z.B. über Metzger-Technik (Best. Nr. AHG0016F.024, 73,43 DM+Porto) beziehen.
    Die günstigere Standardversion (Best. Nr. AHG0016F.021, 68,45 DM+Porto) der Pumpe besitzt Dichtungen aus EPDM, das, wie ich inzwischen leider herausgefunden habe, sich nicht mit mineralischen Ölen verträgt. Die Dichtungen quellen auf und verschließen die Pumpe. Entweder nimmt man daher nichtmineralische Öle, oder man greift zur oben genannten Chemie-Version der Pumpe.
    Bei den kleinen Fördermengen und der filigranen Pumpe sollte man auf jeden Fall einen Filter vorsehen. Ich verwende einen Sinter-Tankfilter von Conrad (224308-62, 5,45 DM), aber ein kleiner Benzinfilter aus dem Motorradzubehör geht natürlich auch.
    Außerdem sollte man unbedingt die Montagehinweise beachten.
    Angesteuert wird die Pumpe mit Einzelpulsen durch einen Feldeffekt-Transistor (BUZ11, Conrad 159441-88, 1,35 DM). Durch relativ lange Pulse von 50 ms wird eine Viskositätsabhängigkeit des Förderstroms annähernd vermieden.
  • Als Regensensor dient ein günstiger resistiver Luftfeuchte-Sensor (Conrad, SHS A3, 187631-88 6,95 DM) in einer Brückenschaltung am Komparatoreingang des Controllers, der bei gesättigter Luftfeuchte die Wegstrecke automatisch zu verkürzt. Die bei Kondensation benötigte Wechselspannung von 2 kHz wird vom Controller erzeugt, der hat ja eh kaum was zu tun.
  • Als Öltank dient bei mir ein Modellbau-Kunstflugtank von Conrad (Öl-, Benzinbeständig, lageunabhängiger Einbau), den es in Größen von 100 ml bis 1000 ml gibt:
      BestNr.Abm. mm (LxBxH)InhaltPreis DM
      227200-62 90 x 40 x 50 100 ml 8,95
      227218-62 100 x 48 x 50 150 ml 9,25
      227226-62 110 x 55 x 55 250 ml 10,45
      227234-62 120 x 55 x 61 300 ml 10,75
      227242-62 135 x 55 x 65 350 ml 10,95
      227250-62 135 x 67 x 65 500 ml 11,75
      227153-62 145 x 80 x 65 600 ml 12,95
      227129-62 160 x 84 x 71 700 ml 12,95
      227196-62 185 x 95 x 75 1005 ml 13,90
    Durch die Nuten im Tank können Rohre oder Kabelbinder geführt werden, was die sichere Befestigung am Mopped erleichtert. Modellbaukataloge bieten da aber noch unendlich Alternativen, z.B. hochglanzpolierte Alutanks die dann aber Faktor 5-10 teurer sind.
    Ein alter Bremsflüssigkeitsbehälter aus Dose oder Mopped (klein!) geht natürlich auch.
Die aufgeführten Teile summieren sich auf etwa 100 DM, Kleinteile und Montagematerial hab ich eh im Keller gehabt. In wie weit das als Preisfaktor einzuplanen ist hängt von den persönlichen Vorlieben und Qualitätsabsprüchen ab. Ein Plastikgehäuse kostet um die 3 DM, hochwertige Alugehäuse 10-15. Flachstecker für die elektrischen Verbindungen schlagen sich mit Pfennigbeträgen nieder, AMD Superseal mit mehr als 10 DM, usw.

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Die Schaltung

Durch Lichtmaschine, Zündung und geschaltete Verbraucher können bei Motorräder hohe Spannungspulse auftreten. Diese werden durch eine Spule und eine Z-Diode gefiltert. Bei verpoltem Anschluß des McCoi wird sich die Spule allerdings in Rauchwölkchen auflösen, wer von seiner Doppellinkshändigkeit überzeugt ist, sollte daher noch zwei Dioden im Eingang als Verpolungsschutz vorsehen.
Alle Schalter werden über die im Controller eingebauten Pull-Up-Widerstände versorgt und extern auf Masse gezogen. Mit dem Hex-Schalter (705462-88 6,60 DM) läßt sich die Wegstrecke zwischen zwei Pumpstößen in 250 m Schritten einstellen und deckt den Bereich von 750 m - 4500 m ab. Eine Grundeinstellung um 2500 m zeigte bei mir gute Ergebnisse. Bei gesättigter Luftfeuchtigkeit, wie sie bei Regen, Nebel oder Feuchtigkeit auftritt, wenn sie auf den heißen Motor gelangt, wird die eingestellte Wegstrecke um 500 m herabgesetzt bis es wieder trockener wird. Auf anraten von Arno H. bekam die Pumpe nun auch noch ne Freilaufdiode mit um den Transistor zu schützen. Thx nochmal an dieser Stelle. Weitere Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen.
Der Taster dient zum Vorpumpen.

Das erste Layout besitzt nur kurze grade Leiterverbindungen und kann daher auch einfach und schnell auf Lochraster aufgebaut werden. Zusätzlich können an PIN D3 und D5 LEDs (mit 330 Ohm Vorwiderstand gegen +5V) angeschlossen werden, die die Funktion des Rheed-Kontakts und des Regensensors anzeigen. Besonders die Rheed-LED erleichtert die Montage und Justage des Rheed-Sensors am Rad erheblich.
    vorläufiges Layout
Und so sieht der erste, grob zusammengebratene Prototyp aufgebaut aus, nachdem auch der Sensor angeschlossen ist. Das Platinchen mißt grade mal 45x45mm2. Hier ist es mit einer LED bestückt, die den Sensorzustand anzeigt. Bei Wasserdampf in Form von Anhauchen des Sensors schaltet der Controller zuverlässig, bei Wassertropfen direkt auf dem Sensor allerdings nicht, da die Leitfähigkeit des Wassers den Widerstandsenkt. Am besten plaziert man den Sensor deshalb in den Abwärmebereich des Motors, in dem bei Regenfahrten oder nasser Straße genug Wasserdampf vorhanden ist, die Spritzwasser- und Dreckbelastung dafür aber gering ist.
Die Schraubklemmen habe ich hauptsächlich für die Tests montiert, für den Dauer-Einsatz am Motorrad stellt das natürlich keine sichere Verbindung dar.

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Das Programm

Das kleine Progrämmchen für den Öler sieht so aus (Assembler-Quelltext).
Ich verwende einen 4 MHz-Quarz, wenn man die Möglichkeit hat einen AT90S1200A mit vorprogrammiertem internen 1 MHz Oszillator zu bekommen, oder an einen parallelen Programmierer herankommt, mit dem sich das RCEN-Bit setzten läßt, kann man auf den Quarz verzichten, muß jedoch die Timinig-Schleifen entsprechend der niedrigeren Frequenz anpassen.
Auf Anregung von Thorsten O. ist die Null-Stellung des Hex-Schalters (aka 750m) nun eine Test- und Installations-Stellung geworden. In dieser Stellung findet auf Tastendruck Dauerpumpen statt, in allen anderen pumpt es nur einen einzelnen Tropfen. Die LEDs leuchten auch nur in Stellung '0' damit's nicht bei jeder Fahrt zur Lichtorgel wird.

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Montage

Den Öltank habe ich möglichst niedrig im Rahmendreieck untergebracht. Zum einen will man ja den Schwerpunkt niedrig halten, wobei allerdings 200g Öl nicht wirklich ins Gewicht fallen. Zum Anderen sind die Rückschlagventile der Pumpe recht schwach, so daß ein hoher Gefälledruck zu ungewolltem Durchfluß führen kann. Der Höhenunterschied zwischen Tank und Austrittsöffnung sollte nicht mehr als 50 cm betragen. Wer den Tank unbedingt höher montieren will/muß, sollte ein kräftigeres, federbelastetes Rückschlagventil auf der Druckseite der Pumpe, also dem Ausgang, montieren. Die Pumpe hat nur einen maximalen Saugdruck von <0,1 bar, kann jedoch gegen 0,9 bar Staudruck noch fördern. In einer Höhendifferenz ausgedrückt bedeutet das, daß die Pumpe aus einem 1m tieferen Gefäß ansaugen könnte und hinter der Pumpe noch 9m drücken kann. Sie kann aber nur etwa 50cm Höhengefälle in Flußrichtung ab, d.h. es darf kein Druck auf dem Gefäß sein und es darf nicht zu hoch montiert werden. Ob das Rückschlagventil von Conrad (229393-62) dafür geeignet ist, oder sich passend modifizieren läßt, habe ich noch nicht ausprobiert. Nach bisherigen Anwenderberichten ist es aber eher ungeeignet.
Metzger-Technik biete ein Rückschlagventil passend zur Pumpe an, das ich ebenfalls nicht ausprobiert habe, da bei mir keine Nachtropfprobleme auftauchen, von denen aber einige inzwischen berichtet haben.
Matthias Tieben hat eine weiteres Ventil ausprobiert. Er schrieb mir:
    Rückschlagventil mit ArtNr.: B-6C-MM-1 Preis: 19,40 Euro. man benötigt zusätzlich 2 Stützhülsen B-6M5-4M, wenn man Silikonschlauch mit ca. 6 mm Durchmesser verwendet (Preis 1,40 Euro). zu beziehen von B.E.S.T. Ventil + Fitting; Tel.: (0 2131) 12478-30 ; www.swagelok.com/bestduesseldorf. Leider verlangt B.E.S.T. jedoch 10 Euro (!) Versandgebühr bei Bestellungen unter 50 Euro. Ist also eine teure Lösung.
Die Ölführung habe ich hauptsächlich durch dünne 2,5mm-Messingröhrchen aufgebaut (Baumarkt, ca. 2-4 DM/m) und an den Verbindungen hochwertigen und dickwandigen Silikonschlauch (Conrad Blue Line) verwendet, der flexibel bleibt und verrottungssicher ist. An der Schwinge hab ich das Röhrchen oben entlang geführt, damit es nicht mit dem Schwingenständer in Konflikt gerät. Das Ende des Röhrchens ziehlt am Kettenrad dorthin, wo die Kette aufläuft. So wird durch die Drehung der Rolle beim Kettenumlauf das Öl unter die Rolle befördert.
Die ersten Tests mit inzwischen 12 Mm an der Ducati sind bereits zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgefallen. Die Kettenrollen schimmern leicht ölig, die Laschen sehen trocken aus, man kann jedoch einen leichten Ölfilm fühlen der den Rostschutz sicherstellt und die Felge, die ich extra mal geputzt hatte, hat kaum Ölspitzer abgekriegt. Bilder vom Anbau gibt's inzwischen auf der Montageseite.

Wenn es bei Euch nachtropft checkt bitte fogende Punkte:

  • Tropft es wirklich aus der Leitung? Wenn die Kette ölig-naß ist, läuft das überschüssige Öl an der Kette entlang zum tiefsten Punkt und tropft dort.
  • Das Röhrchen muß an der Austrittsöffnung sehr dünn sein, damit keine Luft eindringen kann. (Die Oberflächenspannung des Öls muß das Röhrchen verschließen.) Ansonsten läuft die Leitung hinter der Pumpe leer und das sind einige Tropfen.
  • Das Höhengefälle zwischen Tank und Austrittsöffnung darf nicht zu groß sein. Dabei ist es egal ob die Pumpe am Tank oder an der unteren Öffnung sitzt, der Gefälledruck ist nur durch die Gesamthöhe bestimmt.
  • Es dürfen keine Partikel angesaugt werden, PTFE auf Stahl dichtet hart auf hart und kann sich nicht elastisch einem Partikel anpassen.
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    McCoi 2

    Eine neue, verbesserte Version kann direkt an die Batterie angeschlossen werden. Ein Low-Drop-Spannungswandler LP2950 ist robuster als der 78L05 und spart Strom. Der Prozessor fällt nach kurzer Zeit in einen stromsparenden Power-Down-Zustand und wacht bei einem Rheed-Impuls wieder auf, es geht kein Impuls verloren. Deshalb hängt der Rheed nun auch am Interrupt-Pin und nicht mehr am Counter. Der Taster zum Vorpumpen steuert über eine Diode auch den INT-Pin an damit der µC auch bei Wartungsarbeiten aufwacht.
    Der Stromverbrauch liegt mit weniger als 300 µA weit unter der Selbstentladung der Batterie und würde einen normale Batterie erst nach 4-6 Jahren entladen. Nur wenn das Rad genau mit geschaltetem Rheed-Kontakt stehen bleibt ist der Verbrauch geringfügig höher, da hier der Prozessor via Watchdog alle 2 Sekunden den Zustand kurz testen muß.
    Zusätzlich wurden folgende Features integriert:
    • Vorpumpen nur im Testmodus bei Schalterstellung '0' möglich.
    • Vorpumpen auf 50 Pumpstöße begrenzt, dann muß der Taster losgelassen werden.
    • Schmierung nur während der Fahrt bei > 15 km/h.
    • Minimum 10 Sekunden zwischen zwei Pumpstößen (entspricht 300 km/h bei kleiner Stellung).
    • Tropfenzähler schaltet bei fast leerem Tank die LED an (Vorschlag von Steffen Breitbach). Beim Auffüllen des Tanks muß nun kurz vorgepumpt werden um dem Controller 'Tank voll' zu signalisieren. Beim ersten Einschalten wird 'Tank leer' signalisiert.
    • Varianten für AT90S2313 und NC-Step-Layout im Programm aufgenommen und auskommentiert, so daß jeder schnell selber anpassen kann.

    Das Layout versorgt den FET direkt über gut dimensionierte Leiterbahnen und kann so auch geätzt werden.

      Layout McCoi 2
    Und hier das Programm als Assembler-Quelltext dazu und die Eagle-Board-Datei.

    Achtung: Die Version 2.2 vom 30.05.2002 enthält einen schwerwiegenden Fehler. Bei höheren Geschwindigkeiten wird dabei nicht mehr geschmiert.

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    FAQ

      FrageAntwort
      Kann ich McCoi auch fertig kaufen?Nein
      Aber Steffen Koberitz hat den Vertrieb von Bausätzen und programmierten Controllern nun übernommen, nachdem NC-Step ihn aufgrund anderer Prioritäten eingestellt hatte. Zu finden unter www.McCoi.de
      Übrigens verdiene ich da nix dran, das McCoi-Projekt bleibt nichtkommerziell. Dank NC-Step und McCoi.de ist es aber auch Elektroniklaien zugänglich.
      Bei der Pumpenbestellung wurde mir von Metzger eine Schaltung namens MT 16 angeboten, die genau den McCoi Spezifikationen entspricht. Ist das ein McCoi? Meines Wissens nach: NEIN
      Zwar unterliegen Schaltung und Programm dem Urheberrecht und eine kommerzielle Nutzung muß mit mir abgesprochen werden (siehe Hinweis), was im Fall von Metzger nicht geschehen ist, die Idee und das Prinzip des McCoi sind aber nicht geschützt. Daher kann natürlich jeder eine eigene Schaltung und ein entsprechendes Programm entwickeln.
      Da ich bisher nur die Spezifikationen der MT 16 kenne, gehe ich davon aus das sich Layout und Programm vom McCoi unterscheiden. Sollte jemand andere Informationen haben, möge er sie mir mitteilen.
      Wie sieht die Schaltung zum programmieren des Controllers aus? Je nach verwendetem Programm sehr unterschiedlich. Entsprechende Schaltungen finden sich auf den Homepages der Programme.
      Was benötige ich von der Atmel-Homepage? Minimal nur den Compiler (Asmpack.exe). Der ist aber auch in der integrierten Entwicklungsumgebung AStudio (Astudio3.exe) enthalten, die die Entwicklung eigener Programme vereinfacht.
      Der Compiler meldet einen Fehler (File access error) Er findet die Include-Datei nicht. Sie ist beim Compiler dabei und liegt im Appnotes-Verzeichnis. Entweder kopierst Du sie in Dein McCoi-Verzeichnis, oder passt den Pfad im McCoi-Programm an. Mit langen Pfadnamen gibt's auch Probleme.
      Ich habe einen Verbesserungsvorschlag. Soll ich ihn Dir schicken? Ja! Immer her damit. Schick ne Mail an mich
      Ich habe eine dumme Frage. Darf ich sie Dir schicken? Nein, mach Dich selber schlau.
      Warum antwortest Du nicht auf meine Fragen? s.o.
      Wo bekome ich denn dann Support? Auf meiner nicht existenten kommerziellen Seite.
      Es tropft immer etwas Öl nach, was kann ich tun? Siehe unter Montage
      Es tropft trotzdem Öl nach !!!!!1 <aufstampf> Du solltest besser Öl nicht Suppe einfüllen!

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    Links

    • www.McCoi.de Steffen Koberitz vertreibt Bausätzen und programmierten Controller
    • Hendrik C. Lorenz hat einen Anwenderbericht geschrieben.
    • Sabu hat Bilder der Montage an einer V-Strom
    • Wolfgang hat ebenfalls einen Erfahrungsbericht geschrieben.
    • Christoph Hakert hat sich ebenfalls am Aufbau versucht ;-).

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    Pressestimmen

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    Hinweis

      Die Schaltungen und Programme auf dieser Seite sind für den privaten Gebrauch frei verfügbar und dürfen unter Angabe eines Quellenhinweises auch weitergegeben werden. Eine kommerzielle Nutzung untersage ich dagegen, wenn sie nicht mit mir abgesprochen ist.
      Für Schäden, die aus Nachbau oder Benutzung der hier vorgestellten Entwicklungen entstehen, übernnehme ich keine Verantwortung. Ich übernehme auch keine Gewähr für die Richtigkeit und Funktionstüchtigkeit, bei mir funktioniert aber alles soweit. Im übrigen gilt natürlich der Disclaimer

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